Ökoprojekt Das Fachmagazin für Umweltförderungen. Schwerpunkt #mission2030

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Ökoprojekt Das Fachmagazin für Umweltförderungen Schwerpunkt #mission2030

Impressum Medieninhaberin, Verlegerin und Herausgeberin: Kommunalkredit Public Consulting GmbH, Türkenstraße 9, 1092 Wien Tel.: 01 31631-0, Fax-DW: 104, Mail: kpc@kommunalkredit.at, DVR: 2109778 Im Auftrag des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus Stubenring 1, 1010 Wien Redaktion: Kommunalkredit Public Consulting GmbH Redaktionsanschrift: Ökoprojekt, c/o Kommunalkredit Public Consulting GmbH, Türkenstraße 9, 1092 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Selma Herco Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe: DI Alexandra Amerstorfer, DI Wolfgang Diernhofer, MBA, DI Dr. Klaus Frühmann, Selma Herco, Dipl. Ökon. Maria Steinhauser, DI (FH) Andreas Polzer, Daniel Kosak (BMNT) Bildnachweis: Cover: DaLiu/Shutterstock.com, Vorwort und S10: BMNT/Paul Gruber, S9: Pavel Szabo/Shutterstock.com, S12: Vladimir_Vinogradov/Shutterstock.com, S13: KonradReiter/Shutterstock.com, S16: Holding Graz Gestaltung: Feinschliff Grafik, Litho und Produktion GmbH, Wien Auflage: 3.500 Stück Erscheinungsweise: 2x jährlich Ökoprojekt Ausgabe 1/2018 Die Gastbeiträge müssen nicht die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Alle Rechte vorbehalten. Wien 2018 Redaktionsschluss: Dezember 2018

Inhalt Vorwort 5 Die #mission2030 als Wegweiser für Umwelt-und Klimaförderungen 6 Interview mit Bundesministerin Elisabeth Köstinger 10 Wussten Sie, dass... 13 qm:heizwerke-benchmarking 14 Abwärmepotentiale in Österreich 16 Die steigende Bedeutung von Green Finance 18

Liebe Leserin, Lieber Leser! Ich freue mich, dass wir uns in dieser Ausgabe dem Thema #mission2030 widmen. Globale Klimaveränderungen werden großen Einfluss auf uns alle haben. Auf die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Umwelt. Daher ist es wichtig, Antworten auf diese großen Fragen zu finden und einerseits den Klimaschutz konsequent voranzutreiben und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten Wirtschaftswachstum und Umweltschutz müssen Hand in Hand gehen. Sauberes Wachstum ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen konkrete Maßnahmen auf Basis der #mission2030 meines Ressorts vorstellen. Informieren Sie sich über die Entstehung der österreichischen Klima- und Energiestrategie und lernen Sie einige konkrete Arbeitspakete kennen! Unsere Klima- und Energieziele sind ambitioniert, aber machbar. Sie sind auch ein Bekenntnis zu europäischen und internationalen Zielen, denen wir uns verpflichtet fühlen. Sie sind aber nur dann zu erreichen, wenn es uns gelingt, alle Bürgerinnen und Bürger sowie alle Bereiche der Wirtschaft mitzunehmen und bestmöglich zu unterstützen. Klimaschutz wird eine österreichische Erfolgsgeschichte, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen und jede und jeder einen Beitrag leistet. die Energiewende wird nur gelingen, wenn sie von allen mitgetragen und vorangetrieben wird. Wir setzen auf Anreize statt Verbote, auf Entlastung statt Belastung, auf Einbindung statt Bevormundung. Wir werden die Chancen der Energiewende nutzen und mutig vorangehen! Elisabeth Köstinger Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Willkommen bei der #mission2030. Machen Sie mit! Vorwort 5

Die #mission2030 als Wegweiser für Umweltund Klimaförderungen Im Mai 2018 hat die österreichische Bundesregierung nach einem breit aufgesetzten Konsultationsprozess die #mission2030, Österreichs integrierte Klima- und Energiestrategie beschlossen. Darin bekennt sich Österreich klar zu den internationalen Klimazielen. Die Strategie ist darauf ausgerichtet, die Nachhaltigkeitsziele bis 2030 in den Bereichen Treibhausgas-Reduktion, erneuerbare Energie und Energieeffizienz im Einklang mit den Zielen der Europäischen Union zu erreichen. Dazu ist eine aktive, koordinierte und abgestimmte Klima- und Energiepolitik notwendig, die die Balance zwischen ökologischer Nachhaltigkeit, Wettbewerbsfähigkeit, Leistbarkeit und Versorgungssicherheit gewährleistet. Die #mission2030 ist damit auch die Grundlage für den nationalen Klima- und Energieplan gemäß der Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über das Governance- System für die Energieunion und den Klimaschutz. Bis Ende 2018 waren alle Mitgliedsstaaten verpflichtet, einen Entwurf eines nationalen Energie- und Klimaplans an die Europäische Kommission zu übermitteln und zu veröffentlichen. Dieser Entwurf 1 des nationalen Klimaund Energieplans wurde im Dezember an die Europäische Kommission übermittelt. Bis Mitte 2019 wird die Europäische Kommission den Entwurf bewerten und gegebenenfalls Empfehlungen daraus ableiten. Bis Ende 2019 ist ein finaler Plan vorzulegen, wobei sowohl Stakeholder als auch die breite Öffentlichkeit in diesen Prozess einbezogen werden sollen. Eine wesentliche Fragestellung befasst sich auch mit der Thematik der Finanzierung der notwendigen Maßnahmen. So nennt der Entwurf des Plans einen erheblichen Finanzierungsbedarf vonseiten der öffentlichen Hand. Diesem wird im Zuge der Budgeterstellung für 2020 sowie der mittelfristigen Planung für den Bundesfinanzrahmen eine hohe Priorität eingeräumt werden müssen. 1 Details zum Entwurf finden Sie hier: https://www.bmnt.gv.at/umwelt/klimaschutz/nekp-entwurf.html 6 #mission2030

Auch wenn der finale nationale Klima- und Energieplan noch im Werden ist, so ist die #mission2030 bereits Basis für die Ausrichtung der Umweltförderungsangebote im Klimaund Energiebereich für 2019. Der Umweltförderung im Inland (UFI) kommt dabei auch zukünftig vor allem in den Bereichen E-Mobilitätsoffensive, Energieeffizienz, Thermische Gebäudesanierung und Erneuerbare Wärme eine bedeutende Rolle zu. Die UFI erbrachte bereits in den letzten Jahren durch ihre grundsätzliche Ausrichtung wesentliche Beiträge zu den Klimazielen. Bilanziell leistete sie im Zeitraum 2014 2016 einen Beitrag von rund 11 % für das nationale Treibhausgasziel 2020. Zudem wurden nach Berechnungsmethodik gemäß EEffG etwa 25 % des für strategische Maßnahmen festgelegten Energieeinsparzielwertes für 2020 erzielt. Allein 2018 wurden mit einem Förderungsvolumen von 63 Mio. Euro Umweltinvestitionen in der Höhe von 650 Mio. Euro ausgelöst. Eine Vielzahl österreichischer, vorwiegend kleine oder mittlere Unternehmen haben durch die Umsetzung von ca. 6.000 geförderten Projekten eine jährliche CO2-Reduktion von mehr als 315.000 Tonnen erzielt. 99,3 % der geförderten Projekte betreffen die Sektoren Mobilität, Energieeffizienz und erneuerbare Wärme. Für diese Projekte werden etwa 82 % der Förderungsmittel des Bundes aufgewendet. Der Einsatz erneuerbarer Energieträger konnte dadurch um rund 453 GWh/a gesteigert, und die Energieeffizienz um ca. 620 GWh/a erhöht werden. Die mit den getätigten Umweltinvestitionen ausgelösten inländischen Wertschöpfungseffekte belaufen sich auf 430 Mio. Euro und repräsentieren einen Bruttoproduktionswert von 1,1 Mrd. Euro. Der heimische Arbeitsmarkt profitiert von den ausgelösten Investitionen durch die Schaffung bzw. Sicherung von etwa 5.700 Arbeitsplätzen. Neben den kontinuierlich laufenden Programmen der UFI starteten am 1. März weitere Förderungsaktionen, orientiert an den Leuchttürmen der #mission2030. Ein zentrales Thema ist beispielweise die Forcierung der E-Mobilität in Österreich. Die österreichische Bundesregierung hat daher mit den Autoimporteuren, den Zweiradimporteuren und dem Sportfachhandel ein Förderungspaket für E-Mobilität für die Jahre 2019/20 beschlossen. Die darin enthaltenen Förderungsangebote, die sich an Privatpersonen, Betriebe, Vereine und Gemeinden richten, sollen einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung von Leuchtturm 3 E-Mobilität der #mission2030 leisten. Details zu den beiden Förderungsaktionen finden Sie in der Übersicht auf der nächsten Seite. #mission2030 7

Förderungsaktion für Betriebe, Vereine und Gemeinden Was wird gefördert Höhe der Förderung Voraussetzungen Gefördert wird der Kauf von ein- und mehrspurigen Elektrofahrzeugen sowie Investitionen in öffentlich zugängliche E-Ladeinfrastruktur, E-Logistik und E-Ladeinfrastruktur. 1.500 Euro pro Fahrzeug für Elektround Brennstoffzellenfahrzeuge bzw. 750 Euro pro Fahrzeug für Plug-In-Hybrid Fahrzeuge sowie Range Extender und Reichweitenverlängerer. Voraussetzung ist die Verwendung von 100 % Ökostrom sowie die Gewährung des E-Mobilitätsbonus durch den Händler beim Ankauf eines Fahrzeugs. Alle weiteren Informationen sowie Details zu Registrierung bzw. Antragstellung erhalten Sie unter www.umweltfoerderung.at/elektro-pkw_betriebe Förderungsaktion für Privatpersonen Was wird gefördert Höhe der Förderung Voraussetzungen Gefördert wird der Kauf von ein- und mehrspurigen Elektrofahrzeugen mit bis zu 3.000 Euro, Lastenräder sowie Investitionen in E-Ladeinfrastruktur. 1.500 Euro pro Fahrzeug für reine Elektround Brennstoffzellenfahrzeuge bzw. 750 Euro pro Fahrzeug für Plug-In-Hybrid Fahrzeuge sowie Range Extender und Reichweitenverlängerer. Voraussetzung ist die Verwendung von 100 % Ökostrom sowie die Gewährung des E-Mobilitätsbonus durch den Händler beim Ankauf eines Fahrzeugs. Alle weiteren Informationen sowie Details zu Registrierung bzw. Antragstellung erhalten Sie unter www.umweltfoerderung.at/emobprivate Raus aus dem Öl-Bonus und Sanierungsoffensive 2019 Ebenfalls ist ab 1. März beim Tausch einer fossilen Heizung gegen eine klimafreundliche Holzzentralheizung, Wärmepumpe oder einen Nah-/Fernwärmeanschluss, eine Förderung in Höhe von 5.000 Euro möglich. Bei gleichzeitiger thermischer Sanierung des Hauses erhöht sich die Förderung für den Tausch des Heizungssystems auf 6.000 Euro. Darüber hinaus gibt es in jedem Bundesland die Möglichkeit, eine Landesförderung zu beantragen. Alle weiteren Informationen sowie Details zur Antragstellung erhalten Sie unter www.raus-aus-dem-öl.at 8 #mission2030

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Interview mit Bundesministerin Elisabeth Köstinger Vorigen Sommer haben Sie Österreichs neue Klima- und Energiestrategie vorgestellt. Können Sie bitte skizzieren, warum diese #mission2030 so wichtig ist und welche Schwerpunkte darin gesetzt werden? Elisabeth Köstinger Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus Der Kampf gegen den Klimawandel gehört zu den zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Klimaveränderungen betreffen uns unmittelbar und haben direkten Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft. Wir alle sehen die Auswirkungen, die der Klimawandel hat: Unwetter häufen sich, die extremen Sommer und Winter nehmen zu, im Durchschnitt steigen die Temperaturen. Diese Entwicklung kann negative Auswirkungen auf unsere Nahrungsmittelversorgung und unsere Gesundheit haben. Deshalb hat sich die Weltgemeinschaft mit dem Pariser Abkommen verpflichtet, den Ursachen des Klimawandels entgegenzuwirken. Österreich wird seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 36 Prozent gegenüber 2005 verringern. Unsere Klima- und Energiestrategie ist sozusagen der Wegweiser dorthin. Das Ziel ist letztlich die Dekarbonisierung der Wirtschaft und der Energiesysteme. Es geht bei diesem Vorhaben um nicht weniger als die langfristige Transformation unseres Energiesystems, sowohl um den Herausforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden, als auch um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich langfristig zu stärken. Klimaschutz und Wirtschaftswachstum sind kein entweder oder, sondern ein sowohl als auch! Die Energiewende ist somit viel mehr als ein reiner Technologiewechsel, sie ist auch ein kulturelles Projekt das Bewusstsein, dass wir eine neue Art zu arbeiten, zu konsumieren und zu leben brauchen. Die Grundstrukturen der Energieversorgung, der Siedlungen und des Verkehrs müssen gewissenhaft angepasst werden auch im Hinblick auf die neuen Bedingungen, die der Klimawandel mit sich bringt. In der #mission2030 wurden sogenannte Leuchtturmprojekte definiert. Können Sie uns das näher erläutern, und erzählen wie es mit der Umsetzung der Strategie weitergeht? Die 12 Leuchtturmprojekte sollen konkrete, erste Maßnahmen darstellen, die wir in dieser Legislaturperiode umsetzen wollen: Das 100.000-Dächer-Programm, eine neue Offensive für die Steigerung der thermischen Sanierungsrate, den massiven Ausbau von E-Mobilität, neue Konzepte für den öffentlichen Verkehr, Ausbau der Energieforschung und die Erarbeitung einer Bioökonomiestrategie sowie eine Bildungsoffensive, um das Bewusstsein der Bevölkerung für Klimaschutz zu schärfen. Ein Kernelement ist der sozialverträgliche Ausstieg aus dem Ölheizungsbestand ab 2025, im Neubau sollen ab 2020 Heizkessel, die mit fossilem Heizöl betrieben werden, aus dem Gebäudebereich verschwinden. Nicht 10 Expertinnen-Interview

zuletzt haben wir dem ganzen Kapitel Green Finance, das heißt dem Ausbau von klimarelevanten Finanzinstrumenten wie z. B. grünen Krediten und Anleihen, große Bedeutung gegeben. Bei der Umsetzung sollen auch bestehende Instrumente genutzt, optimiert und verstärkt werden. Auch Förderinstrumente und neue gesetzliche Rahmenbedingungen spielen eine wichtige Rolle. Die Reorganisation des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus war auch ein erster einschneidender Schritt, es gibt nun eine eigenständige Klima-Sektion, deren Hauptaufgabe die Umsetzung der #mission2030 ist. Diese Sektion wurde mit einer neuen Abteilung für nachhaltige Finanzpolitik aufgewertet, diese soll sich nicht nur mit dem Thema Green Finance beschäftigen, sondern auch mit der Überprüfung der gesamten Förderstruktur. Mein Ressort arbeitet bereits sehr intensiv an der Umsetzung der #mission2030. Den ersten Schritt haben wir mit der Sanierungsoffensive 2018 bereits gesetzt und 2019 mit dem raus aus dem Öl-Bonus fortgesetzt. Steigt man zum Beispiel von einer Öl-Heizung auf eine erneuerbare Heizung um, kann man sich bis zu 6.000 Euro Förderung sichern. Wir arbeiten nun zum Beispiel an einem neuen, umfassenden Energiegesetz, um die gesamte Ökostromförderung auf neue, effizientere Beine zu stellen. Die Umweltförderungen spielen für die österreichischen Klimaziele eine tragende Rolle. Sind im Zusammenhang mit der #mission2030 Adaptierungen notwendig? Wie sehen Sie die Zukunft der Umweltförderungen? Mit der Umweltförderung im Inland kurz UFI unterstützen wir österreichische Unternehmen, aber auch Gemeinden und teilweise Privatpersonen, die in Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen investieren. Von der Energieeffizienz über erneuerbare Wärme, thermische Gebäudesanierung bis hin zur E-Mobilität: Die UFI hat sich in der Vergangenheit als sehr effizientes und strategisch wichtiges Investitionsförderinstrument erwiesen. Wie der letzte Evaluierungsbericht zeigt, trug sie allein im Zeitraum 2014 bis 2016 zu rund 13 Prozent des Treibhausgasreduktionsziels und ungefähr einem Viertel des Energieeinsparziels bis 2020 bei. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger bei der Nahwärme konnte um 7 Prozent gesteigert werden. Diesen erfolgreichen Weg wollen wir weitergehen. Die #mission2030 setzt aber auch das Ziel, Fördermittel insgesamt auf Synergie- und Effizienzpotenziale zu überprüfen. Wie unabhängige Evaluierungen zeigen, sind die Förderschienen mit der Umweltförderung, dem Klima- und Energiefonds und der Ökostromförderung diesbezüglich bereits sehr gut aufgestellt. Spannend ist auch, dass in der #mission2030 erstmals das Thema der nachhaltigen Finanzwirtschaft aufgegriffen wird. Warum ist es so wichtig geworden, den Finanzsektor mitzunehmen? Das Pariser Übereinkommen sieht im Vertragstext neben der Beschränkung des Anstiegs der Erdtemperatur auf 2 bzw. 1,5 C auch vor, dass Finanzmittelflüsse mit dem Klimaziel in Einklang gebracht werden: zur Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderung des Klimawandels bedarf es mehr als nur öffentlicher Mittel. Privates Kapital muss durch Expertinnen-Interview 11

entsprechende Instrumente mobilisiert und für langfristig klimaschützende Technologien eingesetzt werden. Um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen, braucht es gezielte Investitionen in Infrastruktur, Technologie und Forschung, erneuerbare Energie, thermische Sanierung, Ladeinfrastruktur und viele weitere Bereiche. Klar ist: All das kann nicht allein durch die öffentliche Hand finanziert werden, es braucht die Mobilisierung privaten Kapitals. Der Finanzmarkt zeigt durchaus Bereitschaft, zu den Klimazielen beizutragen das belegen zahlreiche Beispiele von Versicherern, Fonds und anderen Anlegern aus Kohle- und anderen fossilen Produkten auszusteigen. Auch die EU geht mit großem Engagement voran, in Form des ambitionierten Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums und der Vorlage eines richtungsweisenden Legislativpakets. Diese Entwicklung dürfen wir in Österreich nicht verpassen, sondern wir wollen hier zu den Vorreitern gehören. Gemeinsam mit den Stakeholdern werden wir eine Green Finance Agenda erarbeiten, um den Handlungsbedarf und die nächsten Schritte festzulegen. Dies ist sowohl für die heimische Wirtschaft als auch den Klimaschutz von großer Bedeutung. Klimaschutz ist eine globale Herausforderung. Welchen Beitrag planen Sie auf internationaler Ebene? Österreichs Beitrag ist vor allem im Licht der internationalen Klimaverhandlungen zu sehen, die sich 2018 in einem entscheidenden Jahr befand. Bei der Klimakonferenz COP 24 im Dezember in Katowice standen die Detailbeschlüsse zur Umsetzung des Übereinkommens von Paris am Programm. Hervorzuheben ist hier der erfolgreiche Abschluss des Katowice Rulebooks, stellt er ja einen wesentlichen Milestone für die Umsetzung des Pariser Abkommens dar. Unser Land hatte mit erstem Juli 2018 den Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernommen und stand der EU somit auch auf der COP 24 vor. In dieser Rolle war mir nicht nur eine starke Zusammenarbeit mit den europäischen Umweltministerinnen und -ministern besonders wichtig, ich setzte mich auch für starke Allianzen mit unseren internationalen Verhandlungspartnern ein. Es war mir ein großes Anliegen, dass die Klimakonferenz COP 24 ein voller Erfolg wird und unterstreicht, dass die Weltgemeinschaft zum Klimaschutz steht. 12 Expertinnen-Interview

Wussten Sie, dass... im 21. Jahrhundert die meisten Temperaturrekorde in der Geschichte gebrochen wurden? 2016 das heißeste Jahr seit 1880 war 1? 15 % des in der Umwelt freigesetzten Kohlenstoffs auf Entwaldung und veränderte Landnutzung zurückzuführen sind? 1 Quelle: Nasa und der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) Wissen 13

qm:heizwerke-benchmarking Als Vorreiter in Sachen Digitalisierung und somit auch Wegbereiter für die #mission2030 gilt das Qualitätsmanagement für Heizwerke (qm:heizwerke). Ziel des Programms ist es, mit einer begleitenden Qualitätskontrolle bei der Planung, Errichtung und dem Betrieb von Biomasseheizwerken eine wesentliche Verbesserung der technischen Qualität und Effizienz der Anlagen zu erreichen. Die österreichische Version des internationalen QM-Systems wurde im Jahr 2006 bundesweit eingeführt und ist im Rahmen der Umweltförderung im Inland (UFI) für alle Anlagen, deren installierte Biomasse kesselnennleistung 400 kw bzw. deren Netzlänge 1.000 Trassenmeter erreicht oder übersteigt, verpflichtend. Die Abwicklung des qm-prozesses erfolgt mit Hilfe der klimaaktiv qm:heizwerke- Datenbank. Hier erkannte man schon früh die Digitalisierung als Chance, die Verbesserung und Optimierung bestehender Anlagen weiter voranzutreiben. Die Datenbank dient zur Administration und Abbildung der Biomasse-Nahwärmeprojekte, die im Zuge der UFI zu einem begleitenden Qualitätsmanagement verpflichtet sind. Die Datenbank wurde vom Landesenergieverein Steiermark (LEV) entwickelt und seit der Übernahme durch die KPC im Jahr 2013 laufend ausgebaut. Über die Nutzung der qm-datenbank als Austauschplattform zur Qualitätssicherung und Förderungsabwicklung hinaus stellen die enthaltenen Daten eine wichtige Quelle zur Durchführung von Analysen und Entwicklungen zur Verbesserung des qm-systems sowie qm heizwerke Benchmarks Biomasse Nahwärme A++ A+ A B C D E F G Berwertung: 90 Punkte von 100 Heizwerk Biomasse-Mehrkessel-Anlage 2500 kw Fossiler Spitzenlastkessel RG-Kondensation Wärmenetz Gemischte Netzstruktur (Netzkategorie 2) 62 Abnehmer mit Wärmebezug 2.965 kw Anschlussleistung 4.778 MWh Wärmeverkauf 4.078 m Trassenlänge 14 Qualitätsmanagement für Heizwerke

der Förderungsbestimmungen dar. Die in der qm-datenbank verfügbaren Daten sind aber auch eine wichtige Informationsquelle für die Politik und EntscheidungsträgerInnen, Interessensvertretungen und insbesondere auch für Biomassenahwärmebetreiber zur Gesamtbeurteilung ihrer Anlagen. Zudem stößt das österreichische qm-system immer wieder auf großes Interesse bei internationalen AkteurInnen der Bioenergiebranche. In einem Sonderbericht 1 resümiert der Europäische Rechnungshof: Ein Beispiel für empfehlenswerte Verfahren wurde jedoch in Österreich vorgefunden. Dank eines Qualitätsmanagementinstruments für Biomasse-Heizkraftwerke konnten in diesem Mitgliedstaat geeignete Vorkehrungen für die Überwachung getroffen werden. Ende 2014 wurde vom klimaaktiv qm:heizwerke -Programmmanagement (AEE Institut für Nachhaltige Technologien) eine Methode für ein Benchmarksystem entwickelt, das auf Basis jährlicher Betriebsdaten und daraus errechneter Kennzahlen einen Vergleich von österreichischen Biomasse-Nahwärmeanlagen ermöglicht. Zur Erstellung der Benchmarks werden aus den von den Anlagenbetreibern jährlich übermittelten Betriebsberichten die notwendigen Kennzahlen berechnet. Aktuell wird an der Weiterentwicklung durch Automatisierung gearbeitet Ziel ist es, das bestehende qm-benchmarksystem in die qm-datenbank zu integrieren. Ein rascherer Überblick über das aktuelle und vergangene Betriebsjahr soll die BetreiberInnen motivieren, sich mit den Betriebsdaten ihrer Anlage zu beschäftigen und somit den Anlagenbetrieb und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Die Automatisierung der Benchmarks ist ein wichtiger Entwicklungsschritt zur Verbesserung des Service und Informationsaustausches für BetreiberInnen, PlanerInnen und Qualitätsbeauftragte und soll so die Vergleichbarkeit mit anderen Heizwerken erleichtern. Weiters können die Benchmarks optimal zur Verbesserung der Betriebsführung bzw. als Entscheidungshilfe für zukünftige Anlagenoptimierungen eingesetzt werden. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website der qm-datenbank unter www.qm-datenbank.at. Gesamtenergieeffizienz [%] 50 54 58 62 66 70 74 78 82 86 90 Ist 81,5 Ziel 75 Spezifischer Stromverbrauch Gesamtanlage [kwh/mwh erzeugt] 5 7,5 10 12,5 15 17,5 20 22,5 25 27,5 30 Ist 10,6 Ziel 20 Min* Mittel* Max* Min* Mittel* Max* [%] Monatsverlauf Erzeugung Netz Gesamt 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez [%] Jährliche Entwicklung 100 80 60 40 20 0 2012 2013 2014 2015 [kwh/mwh] Monatsverlauf Kessel Kond. Netzp. E-Filt. Sonst. Jährliche Entwicklung 40 30 20 10 0 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez [kwh/mwh] 40 30 20 10 0 2012 2013 2014 2015 * Vergleichswerte von 145 Anlagen aus Netzkategorie 2 Min-Wert: 10% - Quantil; Max-Wert: 90% - Quantil * Vergleichswerte von 150 Anlagen aus Netzkategorie 2 Min-Wert: 10% - Quantil; Max-Wert: 90% - Quantil 1 Sonderbericht: Wurden mit den Mitteln aus den Fonds der Kohäsionspolitik zur Förderung der Erzeugung erneuerbarer Energien gute Ergebnisse erzielt? www.europarl.europa.eu/meetdocs/2014_2019/documents/cont/dv/sr14_06_/sr14_06_de.pdf Qualitätsmanagement für Heizwerke 15

Abwärmepotentiale in Österreich Projekte der industriellen Abwärmenutzung nehmen in den letzten Jahren einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Eine von der Kommunalkredit Public Consulting (KPC) im Auftrag des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) 2012 durchgeführte Abwärmepotenzialerhebung hat deutlich gezeigt, dass die sinnvolle Nutzung von Abwärme zur Heizung von Gebäuden wertvolle Ressourcen spart, Energiekosten senkt und einen deutlichen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leistet. Luftaufnahme der Papier- und Zellstofffabrik Sappi in Gratkorn Auf Basis der Erkenntnisse dieser Erhebung wurden die vorhandenen Förderungsmöglichkeiten im Rahmen der Umweltförderung im Inland (UFI) bereits im Jahr 2014 an die Erfordernisse von Abwärmeauskopplungsprojekten angepasst. Dafür wurde ein einheitlicher Förderungssatz von bis zu 30 % für Abwärmeauskopplung, -transport und -verteilung festgelegt, die Förderungsobergrenze pro Projekt von 1,5 Millionen Euro auf 4,5 Millionen Euro angehoben und die Förderung des zentralen und dezentralen Einsatzes von Wärmepumpen in Zusammenhang mit Abwärmeprojekten ermöglicht. 16 Projektbeispiel

Die erste Abwärmeauskopplung wurde im Rahmen der UFI schon im Jahr 2005 gefördert. Seither folgten insgesamt 43 Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 151 Millionen Euro und einer Förderungssumme von 39,6 Millionen Euro. Davon erhielten 15 Projekte eine EU-Kofinanzierung in Höhe von 13,6 Millionen Euro aus dem EFRE-Strukturfonds 1. Durch die Umsetzung dieser Projekte kann eine jährliche CO2-Reduktion von etwa 234.000 Tonnen erzielt werden. Ein ambitioniertes Kooperationsprojekt der Energie Graz, der Papier- und Zellstofffabrik Sappi und der Bioenergie Fernwärme BWS GmbH zeigt die vielfältigen Möglichkeiten der industriellen Abwärmenutzung: Die Stadt Graz deckt durch die Nutzung der industriellen Abwärme aus der Marienhütte und dem Sappi-Werk seit Anfang November 2017 knapp 25 % des Wärmebedarfes aus hocheffizienten Energiequellen. In einem Kooperationsprojekt der Energie Graz, der Papier- und Zellstofffabrik Sappi und der Firma Bioenergie wurde mit Unterstützung der UFI die Wärmeauskopplung der Firma Sappi realisiert und der Bau einer zwölf Kilometer langen Fernwärmeleitung ermöglicht. Die Leitungen wurden, beginnend vom Werk Sappi in Gratkorn, entlang der Bundesstraße B67 unterirdisch verlegt. Rund 20.000 Grazer Haushalte werden so jährlich durch die neue Fernwärme mit ökologischer und regionaler Energie versorgt. Sappi deckt 15 % des jährlichen Fernwärmebedarfes der Stadt und spart damit 20.000 Tonnen klimaschädliches CO2. Das nächste Etappenziel die Versorgung der Stadt aus mindestens 50 % erneuerbaren Energien oder Abwärme bis 2030 ist dadurch erheblich näher gerückt. Zusätzlich zum Umweltaspekt, soll die Unabhängigkeit der Stadt Graz von fossiler Energie mit schwankenden Energiepreisen gesteigert werden. Das Projekt sichert regionale Arbeitsplätze und ist somit auch ein wichtiger wirtschaftlicher Impuls für die steirische Wirtschaft. An die 23 Millionen Euro wurden für die Realisierung dieses zukunftsorientieren Großprojektes investiert. 30 % der Kosten wurden durch Förderungen aus der Umweltförderung des Bundes, des Landes Steiermark und der EU bereitgestellt. Gefördert wurden die Abwärmeauskopplung bei der Papierfabrik Sappi mit rund 2.5 Millionen Euro und in einem weiteren Projekt die Transportleitung von Gratkorn nach Graz mit ca. 4.4 Millionen Euro. Zuständig für die umfangreiche Förderungsabwicklung war die KPC. 1 EFRE: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung Projektbeispiel 17

Die steigende Bedeutung von Green Finance Die Zielsetzungen des Pariser Klimaabkommens erfordern eine Reihe an Maßnahmen, die ohne Investitionen in kohlenstoffarme und klimawandelresiliente Technologien und Beteiligung des Privatsektors kaum zu erfüllen sind. Aus diesem Grund versucht man, Finanzströme mit den Zielsetzungen des Pariser Klimaabkommens und den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen unter dem Themenschwerpunkt Green Finance in Einklang zu bringen. Mittelfristig sollen Finanzströme so kanalisiert werden, dass sie zu einer treibhausgasarmen und klimaresilienten Entwicklung beitragen. Dazu ist eine Vielzahl von Initiativen und Schritten notwendig, wie z. B. die Anpassung und Erstellung einschlägiger Regelungen zur Beachtung nachhaltiger Kriterien (sogenannte ESG Environmental, Social & Governance Kriterien) bei Investitionsentscheidungen oder auch Bewusstseinsbildung und die Stärkung von institutionellen Kapazitäten. Zunehmend suchen auch Branchen wie Versicherungen, Pensionsfonds, Vorsorgekassen etc. nach alternativen Investitionsmöglichkeiten. Gesteigertes Bewusstsein im Bereich Klimaschutz bzw. der steigende Druck von Gesetzgebern, eröffnen diesen Institutionen Klimaschutzprojekte als neue Anlageklasse. Um diesen Prozess auf europäischer Ebene voranzutreiben, hat die EU-Kommission im März 2018 einen entsprechenden Aktionsplan formuliert, der für die kommenden Jahre zehn spezifische Maßnahmen vorsieht. Ein erster wichtiger Schritt wird sein, eine Taxonomie von nachhaltigen Themenstellungen zu erstellen, um dem Kapitalmarkt zu kommunizieren, welche einschlägige Projekttypen bzw. -aktivitäten in den Bereichen Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung tatsächlich gemeint sind, und welche Auswahlkriterien anzuwenden sind, um so entsprechendes privates Kapital mobilisieren zu können. Um das zu forcieren, hat die EU-Kommission technische Expertengruppen eingerichtet. Österreich hat, um die Zielsetzungen des Pariser Abkommens zu erreichen, im Zuge der #mission2030 den Schwerpunkt Green Finance im Maßnahmenkatalog verankert und wird eine Reihe an Schritten setzen, um nach einer sorgfältigen Analyse des heimischen Marktes, die Umsetzung von Green Finance-Instrumenten zu prüfen. So wurde zur Erarbeitung einer nationalen Green-Finance-Strategie im ersten Schritt eine Focal Group Green Finance, mit allen Vertretern aus der Finanzwirtschaft implementiert. Wichtige potenzielle Zielbereiche sind unter anderem die Sektoren Energie und Gebäude bzw. generelle Infrastrukturmaßnahmen. Wesentlich dabei ist jedenfalls eine kosteneffektive Mobilisierung privaten Kapitals unter Vermeidung von Marktverzerrungen und der Sicherstellung der Finanzmarktstabilität. Damit leistet Österreich seinen Beitrag um die Ziele des Pariser Abkommens hierzulande nachhaltig zu verankern. 18 Green Finance

Ihre Ansprech partnerinnen und Ansprechpartner für Förderungen Tel.: +43 1 31631-DW Funktion Name E-Mail DW Geschäftsführung Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter Betriebliche Umweltförderung Umweltförderung für Private Wasser Altlasten DI Alexandra Amerstorfer a.amerstorfer@kommunalkredit.at 240 DI Christopher Giay c.giay@kommunalkredit.at 370 Mag. Karin Baumgardinger (Central Services) k.baumgardinger@kommunalkredit.at 411 DI Wolfgang Diernhofer, MBA (Energy, Environment & Climate Change) DI Christoph Prandstetten (Stv. Abteilungsleiter Energy, Environment & Climate Change) w.diernhofer@kommunalkredit.at 380 c.prandtstetten@kommunalkredit.at 292 Mag. Petra Fleischmann (Central Services) p.fleischmann@kommunalkredit.at 332 DI Dr. Klaus Frühmann (Klima & Umwelt) k.fruehmann@kommunalkredit.at 245 DI Dr. Katharina Hopfner-Sixt (Klima & Umwelt) k.hopfner-sixt@kommunalkredit.at 291 DI Dr. Johannes Laber (Wasser & Altlasten) j.laber@kommunalkredit.at 360 DI Doris Pühringer (Wohnen & Energie) d.puehringer@kommunalkredit.at 322 Serviceteam Erneuerbare Ressourcen umwelt@kommunalkredit.at 719 Serviceteam Energieeffizienz umwelt@kommunalkredit.at 723 Serviceteam Pauschalförderungen umwelt@kommunalkredit.at 714 Serviceteam Verkehr & Programme umwelt@kommunalkredit.at 716 Serviceteam Pauschalförderungen Verkehr umwelt@kommunalkredit.at 713 Serviceteam Luft, Lärm und Abfall umwelt@kommunalkredit.at 719 Serviceteam Sanierungsscheck sanierung@kommunalkredit.at 264 Serviceteam Photovoltaik pv@kommunalkredit.at 730 Serviceteam Holzheizungen holzheizungen@kommunalkredit.at 740 Serviceteam Solaranlagen solaranlagen@kommunalkredit.at 737 Serviceteam Handwerkerbonus handwerkerbonus@kommunalkredit.at 710 Serviceteam E-Mobilität für Private e-mobilitaet@kommunalkredit.at 733 DI Andrea Hörtenhuber (Steiermark, Burgenland) a.hoertenhuber@kommunalkredit.at 266 DI Mag. Alexander Somer (Oberösterreich, Tirol) a.somer@kommunalkredit.at 290 DI Stefan Heidler (Kärnten, Salzburg, Vorarlberg, Wien) s.heidler@kommunalkredit.at 410 Ulrich Tschiesche, MSc (Niederösterreich) u.tschiesche@kommunalkredit.at 218 DI Dr. Johannes Laber (Forschung) j.laber@kommunalkredit.at 360 DI Stefan Heidler (Schutzwasserwirtschaft) s.heidler@kommunalkredit.at 410 DI Dr. Johannes Laber (Schutzwasserwirtschaft) j.laber@kommunalkredit.at 360 DI Bernhard Müller (Schutzwasserwirtschaft) b.mueller@kommunalkredit.at 236 DI Daniel Wiltschnigg (Schutzwasserwirtschaft) d.wiltschnigg@kommunalkredit.at 341 DI Sebastian Holub (Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol, Wien, Steiermark, Forschung) DI Moritz Ortmann (Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg, Burgenland, Kärnten) s.holub@kommunalkredit.at 225 m.ortmann@kommunalkredit.at 430 Ansprechpartner 19